Der Anblick des Tals mit Millionen von Dattelpalmen und blühendem Oleander entlang des Flusses, links und rechts durch zwei Gebirgszüge beschränkt, verzaubern jeden Besucher. Die Strasse ist gesäumt mit Kasbahs, den traditionellen Lehmbauten, landestypischen Strassendörfern und unzähligen Palmenhaine.
Der Fluss Draa entsteht aus den beiden Quellflüssen Dades und Assif n’Tidili im Hohen Atlas, wobei sie sich im Stausee El Mansour Eddahbi in Ouarzazate vereinen. Von dort fliest der Draa dann zuerst durch die Ausläufer des Saghro-Gebirges bis nach Agdz. Bis dahin ist der Fluss nur schwer und zu Fuss zugänglich. Ab Agdz fliesst er dann weiter das Tal entlang nach Zagora und die südlichen Oasen bis Mhamid. Aber hinter Zagora trocknet der Fluss leider häufig aus. Bei heftigen Regenfällen allerdings fliesst er bei Mhamid ostwärts bis in den Atlantik und wäre somit der längste Fluss Marokkos.
Das Draatal lag bis 2015 in der Region Souss-Massa-Draa und seit dann in der Region Draa-Tafilalet; hauptsächlich in der Provinz Zagora. Die Provinz wurde erst 1997 durch Abspaltung von der Provinz Ouarzazate gegründet und trägt den Namen der wichtigsten und grössten Ortschaft Zagora, die auch Provinzhauptstadt ist.
Wichtigste Sehenswürdigkeiten im Draa-Tal, nebst der traumhaften Landschaft, sind verschiedene Kasbahs, wie diejenige von Tamnougalte, die auch schon als Filmkulisse gedient hat. In Tamgroute sind es die Koran-Bibliothek, die sich für alle bibliophil veranlagten Reisende lohnt, genauso wie die sehr archaischen Töpfereien, die ebenfalls besichtigt werden können. Die “Poterie de Tamgroute” ist an der grünen Farbe einfach zu erkennen und in ganz Marokko bekannt.
Obwohl ich das Draatal schon unzählige Male zu jeder Tages- und Nachtzeit durchfahren habe, ist und bleibt es für mich eines der schönsten und imposantesten Täler in ganz Marokko.